Von der Kahlahari-Halbwüste bis nach Aus


Sonnenuntergang in der Kahlahari-Halbwüste/6. Oktober 2019

Nachdem wir uns in der Kalahari Red Dune Lodge eingerichtet haben, hatten wir am Abend eine Sundowner-Rundfahrt gebucht. Diese startete rund 2 Stunden vor Sonnenuntergang und beinhaltete vor dem Sonnenuntergang die Suche nach Wildtieren. Wir kamen ebenfalls an diesem Abend voll auf die Rechnung und sahen unter Anderem Giraffen, Zebras, Oryx-Anthilopen, Kudus und viele weitere Wild-Tierarten. Die Rundfahrt gipfelte auf einem wunderbaren Aussichtspunkt mit perfekter Sicht auf den bevorstehenden Sonnenuntergang. Der Sonnenuntergang in der Wüste war äusserst speziell und für uns einzigartig und nicht zu vergleichen mit einem Sonnenuntergang in den Bergen oder am Meer. Zudem windete es sehr stark und wir Alpen-Indianer wähnten uns bereits in einem richtigen Wüstensturm, für die beiden einheimischen Guides war es wohl eher eine sanfte Brise...Wiederum beschlossen wir den Abend mit einem sehr feinen Wildfleischgericht (einheimisches Wild) und bei einem Glas Rotwein.

Kalahari Red Dune Lodge – Fish River Canyon/7. Oktober 2019

Das war eine Fahrt….über Mariental und Keetmanshoop und nach rund 450 Kilometer durch grossmehrheitlich Wüstengebiet und über schnurgerade Strassen, kamen wir am Fish River Canyon an. Die Fahrt bot wenig Abwechslung, wie geschrieben, war es vor allem Wüstengebiet. Ein- zweimal kamen wir an Gegenden vorbei, wo Landwirtschaft betrieben und dementsprechend künstlich bewässert wird. Das waren dann auch die einzigen «grünen Oasen» auf unserer Fahrt. Ausgenommen von den grösseren genannten Ortschaften, ist das Gebiet «zivilisationslos». Keine Häuser, keine Menschen, keine Läden, keine Tankstellen, einfach Stein- und Sandwüste und ab und zu ein Wildtier, ansonsten NICHTS. Für uns, die doch eher dichtbesiedelte westeuropäische Verhältnisse gewohnt sind, sehr speziell und ein interessantes Erlebnis. Was ist, wenn unser Auto eine Panne hat (kein WLAN….keine Verbindung…)? Na ja, es blieb beim Gedankenspiel und wir erreichten unser Ziel, die Canyon Lodge pannenfrei…
Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit, sparen wir uns die Besichtigung des Canyons für den nächsten Tag auf und geniessen stattdessen einen, von der Lodge organisierten Sonnenuntergangs-Spaziergang. Ich stellte mir mindestes +/- 1 Stunde «Wanderzeit» vor…na ja, im Schlepptau einer deutschen Touristengruppe (Ü65) unternahmen wir den 5 (!!!)-minütigen Spaziergang zum Aussichtspunkt…der Sonnenuntergang jedoch war wiederum grandios!

Besichtigung Fish River Canyon/8. Oktober 2019

Der Fish River Canyon ist die grösste Schlucht auf dem Kontinent (160 Kilometer lang, 27 Kilometer breit) und scheinbar genau so spektakulär wie der Grand Canyon. Da wir bis jetzt den Grand Canyon noch nicht gesehen haben, können wir nicht beurteilen, welcher der beiden nun spektakulärer ist. Was aber sicher ist, ist dass der Fish River Canyon sehr beeindruckend ist! Der Canyon schneidet sich rund 550 Meter tief in die sonst topfebene Steppe hinein. Für einen Tagesausflug ist der Canyon gesperrt, es gibt aber eine mehrtägige Wanderroute durch den Canyon hindurch, für die man sich anmelden muss. Das überliessen wir Anderen.....Anstelle unternahmen wir einen kurzen Spaziergang entlang des Canyons. Der uns bestens bekannte Creux du van im Neuenburger Jura ist eine kleine Kletterwand im Vergleich zu diesem Canyon. Am späteren Nachmittag stand wiederum eine geführte Sundowner-Tour mit Wildbesichtigung auf dem Programm. Wir stellten fest, dass wir von der Tour in der Kalahari-Halbwüste sehr verwöhnt waren und zückten nicht mehr immer direkt die Fotokamera, wenn eine Oryx-Antilope oder ein Springbock unser Weg kreuzte....😉 Äusserst spektakulär war jedoch die Kudu-Herde, die sich direkt vor uns im Sonnenuntergangs-Licht präsentierte. 

Canyon Lodge/Fisch River Canyon - Klein-Aus Vista, Desert Horse Inn/9. Oktober 2019

Heute Morgen nahmen wir den ca. 300 km. langen Weg weiter Richtung Westen nach Aus unter die Räder. Wiederum fuhren wir durch "Wüstennichts", wobei sich die Wüstenfarben wechselten und sie sich hier in Aus rötlicher präsentiert. Es macht auch der Anschein, dass es hier etwas weniger trocken ist, als dass dies in den vergangenen Tagen der Fall war. Nun sind wir in Aus angekommen, haben unser Auto wieder aufgetankt und werden uns am späteren Nachmittag auf die Suche nach Wildpferden machen (..nein, nicht fürs Abendessen, sondern für die Fotokamera...😉).

Übrigens: Die vergangene deutsche Kolonialzeit (Deutsch-Südwest-Afrika, (1883 bis 1915) ist hier überall sichtbar. Vorher fuhren wir in Aus gerade am Bahnhof-Hotel vorbei. Dieses ist bis heute in Deutsch so angeschrieben. Viele Ortschaften tragen bis heute deutsche Namen (Lüderitz, Helmeringhausen, Seeheim..etc) und oft werden wir von den Einheimischen in deutsch angesprochen, wobei dies wohl auch am aufkommenden Tourismus im Land geschuldet ist.

Die Namibier beklagen zurzeit eine Dürrezeit mit zu wenig Niederschläge. In der Lodge in Windhoek erfuhren wir, dass es zuletzt im April richtig geregnet hatte. Nun hoffen alle, dass es in der nächsten Zeit regnen wird, so dass sich die Vegetation und insbesondere die Tiere erholen können. Seit wir hier angenommen sind, hatten wir ausnahmslos schönes Wetter. In der Kalahari-Wüste war es wohl über 30 Grad, ansonsten haben wir zwischen 25 und 28 Grad. Hier in Aus ist es nun etwas kühler, rund 21 Grad bei sehr starkem Wind.

Also, soweit bei uns alles in bester Ordnung, wir geniessen die Zeit hier sehr und sind gespannt, was wir noch alles erleben werden. Bis bald....beim nächsten Bericht!

Fish River Canyon



Kudu im Sonnenuntergang






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