Sossusvlei - Swakopmund - Aufenthalt in Swakopmund - Erongo Wilderness Lodge - Twyfelfontein/12. bis 15. Oktober 2019

Etwas früher als gewöhnlich, starteten wir am 12. Oktober in Sossusvlei für die Etappe nach Swakopmund, die ca. 350 km lang war. Wiederum waren die Strassen schlecht, jedoch um Weiten besser als zwei Tage zuvor. Dementsprechend waren wir positiv überrascht. Die Route führte durch die Wüste und über zwei Pässe "hinunter" zum Atlantik. Buchstäblich "fliesst" die Wüste direkt in den Atlantik. Diese Gegensätze sind für uns immer wieder aufs Neue beeindruckend! Unendlich viel Wasser auf der einen Seite, unendliche Trockenheit auf der anderen Seite, getrennt durch die Strasse von einigen Metern. Nicht nur hat sich das Landschaftsbild geändert, auch die Temperaturen sind etwas anders: Sossusvlei, ca. 35 Grad; Swakopmund, ca. 18 Grad (die langen Hosen, der Fleece-Pulli und die Daunenjacken werden doch noch gebraucht!).

In Swakompmund checkten wir im The Stiltz ein und genossen die freie Sicht auf das Meer. Bis jetzt verlief unsere Reise ohne Pannen und wie geplant. Auch für diesen Abend hatte unser Reisebüro Para Tours einen top Job gemacht! Der vorderste Tisch im The Jetty, mit freier Sicht auf den Sonnenuntergang, sowie die Auswahl des Lokals, war der absolute Hammer! Das feine Essen sowie das Ambiente genossen wir sehr!

Am Sonntag, 13. Oktober 2019, war wiederum etwas früh Tagwach. Um 08.30 Uhr startete unsere gebuchte Katamaran-Tour mit Catamaran Charters ab Walvis Bay. Die Fahrt dorthin dauert rund eine Stunde, die Tour anschliessend rund 3 Stunden. Wir fuhren raus zu einer riesigen Seelöwen-Kolonie (ca. 40'000 Tiere) und hatten auf dem Weg dorthin auch Seelöwen und Pelikan-Gesellschaft an Bord...Ebenfalls unzählige Flamingos begleiteten uns auf dem Weg, leider liessen sich die Delphine nicht blicken. Auf dem Katamaran wurden wir auch kulinarisch mit Austern verwöhnt, d. h. diejenigen die wollten. Schöbeli orientierte sich an den belegten Brötchen mit Salami...😉

Swakopmund ist eine Stadt mit rund 34'000 Einwohner. Auch hier ist der Einfluss deutscher Kolonialvergangenheit allgegenwärtig. Auf der anderen Seite wird uns hier bewusster, dass wir in Afrika sind. Unzählige Afrikaner verdienen sich hier am Tourismus ihr täglich Brot. Sei es als Parkwächter, Taxifahrer, Souvernir-Verkäufer, Toilettenwärter usw. Das System "Kleinst-Dienstleistungen" wie z. B. die Überwachung der Autos auf einem öffentlichen Parkplatz, gegen ein, für uns Westeuropäer vernachlässigbares Trinkgeld, funktioniert ausgezeichnet. Die Dienstleistung wird äusserst gewissenhaft und zuverlässig und sehr hilfsbereit erledigt. Für uns gewöhnungsbedürftig, hier in Namibia Alltag und wohl Teil des wirtschaftlichen Systems.

Auch beobachten wir, dass die Eigentümer oder Pächter der Restaurants, Lodges oder Campingplätze, meist "weisser" Herkunft sind, diejenigen die den Job erledigen sind fast ausschliesslich Afrikaner und die Gäste die sie bedienen, sind wiederum fast ausschliesslich "weisser" Herkunft. Und wenn dann ein Afrikaner tatsächlich einmal Gast ist, wird er von den übrigen Gästen automatisch als Kellner identifiziert und Getränkebestellungen werden an ihn gerichtet....Dies hat uns ein Afrikaner erzählt, mit dem wir ins Gespräch kamen. Er nahm diese Gegebenheit mit Humor, mich stimmte sie nachdenklich....


Gestern am Morgen haben wir vom Meer schon wieder Abschied genommen und machten uns auf von Swakopmund zur Erongo Wilderness Lodge. Die Fahrt führte über Highways und bot ehrlich gesagt nichts Spezielles. Unterwegs machten wir Halt in Karibib und da wähnten wir uns mitten im afrikanischen Alltagstrubel wieder, der sich wohl nicht so sehr von dem Unsrigen unterscheidet. Die Menschen sind auf dem Weg zur Arbeit, gehen einkaufen und alles macht einen sehr geschäftigen Eindruck. Am frühen Nachmittag kamen wir in der Erongo Wilderness Lodge im Erongo-Gebirge an. Die Lodge ist in ein Sandsteingebrige gebaut und besteht aus Zelt-Cabins. D. h. das Schlafzimmer ist unter dem Zelt, die sanitären Anlagen, inkl. Dusche nebenan unter einem Reet-Dach, getrennt durch eine Türe. Sehr cool! Und auch «Wilderness» ist hier durchaus berechtigt…..neben unzähligen Vogelarten, kreuchen und fleuchen verschiedene Tiere durch die Gegend…Wir beobachteten mindestens 3 verschiedene Eidechsenarten, unzählige Vogelarten sowie verschiedene Nagetiere, eines davon etwas zwischen einem Eichhörnchen und einer Maus. Nebenbei beobachteten wir, etwas weiter weg, eine Affenfamilie auf ihrem Weg nach….? Fasziniert von der Tiervielfalt, löst das Ganze bei mir auch etwas Unbehagen aus…Diejenigen die mich kennen wissen, dass ich mit «Getiere» das unter 10 cm. über dem Boden daher kommt, meine liebe Mühe habe. Die Nacht in unserem Zelt-Cabin verlief problemlos und wir hatten keine ungebetenen Besucher, alles im grünen Bereich!

Der schon zur Tradition gewordene Sonnenuntergangs-Spaziergang führte uns auf einen Aussichtspunkt, wo wir eine 360 Grad-Aussicht auf die nähere und weitere Umgebung hatten. Einmal mehr, einfach wunderbar. Namibia insgesamt und diese Gegend im Speziellen leiden unter einer Dürre. In den Erongo Mountains haben sie normalerweise (bis vor 10 Jahen) jeweils 4 Monate Regenzeit. Seit 10 Jahren fiel ein vernachlässigbarer Bruchteil von diesem Regen....Da waren wir gestern Abend wenig traurig, dass wir, aufgrund des Regens, nicht draussen essen konnten.

Heute Morgen gings um 07.00 Uhr bei der Lodge auf den rund 2.5-stündigen Morgenspaziergang zu einem weiteren Aussichtspunkt. Unterwegs erklärte uns der Guide einiges über Flora und Fauna in der Umgebung. Nachher genossen wir ein deftiges Frühstück und begaben uns auf den Weg nach Twyfelfontein. Die Fahrt führte über die bekannten Namibia-Strassen, heute war es wieder etwas sehr beschwerlich....😉 Schlussendlich sind wir wiederum Mitten in der Wüste, im Land der Damara, bei 40 Grad Hitze bei der Twyfelfontein Country Lodge angekommen. Die Umgebung ist bekannt für die Felsmalereien der Ureinwohner, diese werden wir morgen besichtigen.

Bis bald beim nächsten Bericht...

Aufgrund des sehr langsamen Wüsten-Internets, hier der Link auf die Fotos von Ädu auf seiner Homepage:

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