Von Aus nach Sossusvlei und Aufenthalt in Sossusvlei/10. und 11. Oktober 2019

"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen" (oder so ähnlich geht glaube ich ein Sprichwort). Unter diesen Titel könnte man auch diesen Post stellen.

Nichts Spezielles ahnend, nahmen wir gestern Morgen in Aus unsere Weiterreise nach Sossusvlei unter die Räder. Wir leisteten dem Reisebeschrieb des Reisebüros Folge und entschieden uns, die etwas längere Route zu fahren und die dafür landschaftlich schönste Gegend Namibias zu durchfahren. Auf dem Papier waren das rund 350 Kilometer. Anfänglich verlief die Fahrt noch ganz passabel, die Strassen waren zwar Gravelroads, aber wir kamen gut vorwärts. Nach ca. 50 Kilometer Fahrt änderte der Strassenzustand für unser Dafürhalten dramatisch...😉 Wir befanden uns auf einer Mischung zwischen Feldweg und Bergstrasse, gemischt mit Sandabschnitten. Bei uns würde diese Strasse auf keiner Karte erscheinen. Und nein, wir haben uns nicht verfahren.......Also, Augen zu und durch...4WD rein und weiter....Schlussendlich fuhren wir bis zum Ende dieser Etappe auf solchen Strassen, d. h. 3x Bern-Zürich auf Feldweg, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 50 km/h. Das bedeutete am Ende 7 Stunden Fahrt mit rund 20 Minuten Pause...

Für mich erschwerend kam folgende Tatsache dazu....Wenn Mann oder Frau sich in der Wüste befindet, soll man viel trinken. Brav wie wir sind, befolgen wir natürlich auch diesen Ratschlag. Das bedingt aber auch, dass man alle paar Stunden "einmal muss". Das war auch bei mir gestern logischerweise so. Und man erinnere sich, wir befanden uns auf einem holprigen Weg, mit voller Blase....TOLL! Nun sind wir ja nicht in europäischen Gefilden, wo alle paar Kilometer eine entsprechende WC-Anlage zur Verfügung steht. Nein, wir waren in der Wüste, der aus unserer Sicht sehr starke Wind bliess aus allen Richtungen und Weit und Breit keine Zivilisation. Gut, zuerst dachte ich: "in 150 km kommt eine Ortschaft, bis dahin werde ich mich leiden können." Tja, 150 km mit 50 km/h....das dauert....und war dementsprechend keine Variante. Tja dann, Plan B..trotz wilden Tieren und Sandsturm, ab hinter einen Baum....ehm Baum? Genau, wir sind in der Wüste....weit und breit kein Baum und die raren Büsche waren dafür nicht zu gebrauchen. Trotzdem es musste sein....und wir setzten Plan B um....Bilder dazu gibt es keine und wir sind um eine Reiseanekdote reicher....

Sodeli, jetzt doch noch ein paar Zeilen zu dem Weg. Tatsächlich war es landschaftlich einzigartig! Wir fuhren entlang der Namib-Wüste auf der einen Seite, auf der anderen Seite prägten Felsen das Landschaftsbild. Einmal mehr, für uns "Alpenindianer" sehr beeindruckend! Am Ende waren wir sehr froh, gut und ohne Panne (man Stelle sich vor, Autopanne in der Wüste bei rund 38 Grad) in Sossusvlei angekommen zu sein. Die Sossusvlei Lodge befindet sich mitten in der Wüste und ist wunderbar gemacht, eine Art Oase. Von hier aus ist der Ausflug zu den weltbekannten Dünen logischerweise ein Muss (Dünen Sossusvlei). Da wir Morgen den ganzen Tag hier verbringen werden, sparen wir uns diesen Leckerbissen auf. Wir lassen den anstrengenden Tag mit dem traditionellen Sundowner-Drink und dem Open-Air-Nachtessen mitten in der Wüste ausklingen.

Heute Morgen war früh Tagwach...um 06.00 Uhr klingelte der Wecker und wir machten uns auf zu den Dünen von Sossusvlei. Scheinbar lohnt es sich, sich vor Sonnenaufgang auf den Weg zu machen und die rund 60 Kilometer fahrt im Sonnenaufgangslicht zu geniessen. Das war in der Tat so und einmal mehr: "Der frühe Vogel fängt den Wurm"! Die letzten 5 Kilometer führen ausschliesslich durch Sand. Touristen wird aber nahegelegt, den Shuttle-Bus zu benutzen und auf die Fahrt mit dem Mietauto zu verzichten, was wir auch taten. Was wir anschliessend zu Gesicht bekamen war beeindruckend! Die Dünen und die Wüste präsentierten sich im Morgenlicht, einfach wunderbar. Von da aus konnte man den "Big Daddy" (mit 300 Meter Höhe die höchste Düne der Welt) besteigen. Zuerst dachte ich, dass das noch etwas wäre......nach kurzer Zeit verwarf ich den Plan. Wandern im Sand, mit starkem Wind...nö....wir stiegen dann hinunter zum Dead Vlei Das "hinuntersteigen" war super, eine Art skifahren, einfach ohne Ski und Skischuhe und auf Sand....aber es ging rasant...👍
Aufgrund der aufkommenden Hitze machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. Wir nahmen den Shuttle zurück zu unserem Auto, dort genossen wir dann noch unser Frühstück, dass uns die Lodge am Morgen mitgegeben hat. Dabei machten wir noch Bekanntschaft mit einem Schakal, der auf der Suche nach essen war. Die Guides hatten dann das Passende parat und er zog sich dann wieder in die Wüste zurück. Nun genissen wir den Nachmittag und das Nichtstun in der Lodge. Wir sind bereits gespannt, was die morgige Route mit sich bringen wird. In der Reisebeschreibung wird vor "schlechten Strassen" gewarnt...Zur gestrigen Route hat die Reisebeschreibung aber nichts derartiges gesagt....wir sind gespannt....

Also, bis bald zum nächsten Bericht..

Fotos zu unserer Reise:
http://www.a-k-r.ch/projects/namibia/index.html

Nachtessen Mitten in der Wüste




















Sunndowner....

Wüstenfüchse..;-)



Dead Vlei

Kommentare

  1. Abenteuer pur eure Reise. Bin gespannt auf die nächsten Berichte. Häbets guet.

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